Die Welt wird zum Dorf...
...schon lange Zeit steht dieser Satz im Raum - und zwar zunehmend im virtuellen.
Doch nun erst recht, denn durch das sogenannte Mitmachweb ist man nun über zehn Ecken mit jedem Menschen verbandelt. Die Geschichte vom "Freund der Freundin des Bruders der Cousine eines Bekannten" ist nun keine weniger ernst gemeinte Phrase für Gerüchte mehr, sondern wird zunehmend Realität: StudiVZ zeigt beispielsweise automatisch die, insofern existent, Freundschaftsnetzwerke, die den interessierten Profil-Surfer mit der betrachteten Person oft auf absurde Weise verbinden.
Damit einher geht eine große Plattform für alle erdenklichen persönlichen Informationen - wo früher stundenlange Gespräche geführt wurden, wirft man heute einen Blick auf das Profil von Person X bei einem der vielen (kostenlosen) social software Anbieter und bekommt Persönlichkeitsmerkmale, von Musikgeschmack über Hobbies bis hin zu sexuellen Vorlieben, auf dem Silbertablett serviert. Zwar steht es jedem frei, welche Daten er freigibt, doch die meißten Menschen versuchen ein möglichst (subjektiv) zutreffendes Bild der eigenen Person zu vermitteln und sparen demzufolge nicht an kostbaren Details.
Hier tut sich aber nicht nur die angesprochene social software hervor - vorallem Blogs überschwemmen das Netz mit den alltäglichen Problemen einer breiten Schicht von Menschen.
Natürlich kann man auch jetzt wieder fragen: ist das wirklich nötig? Privat habe ich lange Zeit genervt alle Formen von Blogs so schnell es geht von meinem Bildschirm verbannt, da mich weder pubertierende Heulerein noch ewige Vulgärkannonaden zwischen Altnazis und Jungsozialisten in irgendeiner Form ansprachen. Als angehender Historiker erkenne ich jedoch zunehmend die Relevanz dieser "Nichtigkeiten" zum Beispiel für die Sozialgeschichte. Leiden wir heutzutage doch über einen langen Zeitraum an Quellenarmut, was den Alltag eines Durchschnittsmenschens angeht, so werden unsere Kollegen in 50 Jahren auf Unmengen von archivierten Daten über den heutigen Menschen und deren Weltsicht zugreifen können.
Leider wird es vorallem unter Jugendlichen immer mehr zu einer Art Sport, so viele Freunde wie möglich auf ihrem Profil zu konzentrieren, was den Begriff der Freundschaft an sich wohl etwas entfremdet - so war ich doch noch letzten Sommer ziemlich erstaunt, dass mich Menschen im StudiVZ ihrer Liste hinzufügen möchten, die ich im Laufe meiner Gymnasialzeit vielleicht zweimal gesehen habe. Onlinefreunde als neue Form Profilierung - im englischen Sprachraum "attention whoring" genannt - verleiden einem oft näheres eingehen auf das neue Web 2.0 .
Wissenschaftliche Blogs waren mir zugegebenermaßen vor Besuch der Lehrveranstaltung nicht bekannt, jedoch verbessern sie zunehmend mein Bild der "Blogosphäre" - schließlich werde ich gerade zu meinem eigenen Feindbild und poste selbst ellenlange Texte, die kaum jemand liest.
Da ich aber gerade von der eigentlichen Aufgabe abschweife: Ich selbst benutze wie gesagt StudiVZ und nun diesen Blog. Das neue StasiVZ schreckt mich nun persönlich nicht sonderlich ab - zwischen den täglichen Spammails fällt eine Kräuterpillenwerbung mehr oder weniger auch nicht auf. Das "Personalchef" Argument mag zutreffen, letzendlich kann man vor einer Bewerbung aber auch sein Profil nocheinmal umgestalten, um nicht wie der letzte Alkoholiker dazustehen.
Für Onlinerechersche nutze ich, wie wohl die meißten, google.com und diverse Onlinekataloge von Bibliotheken (http://www.ub.univie.ac.at/bibliothekskataloge.html).
Dann bleibt mir nur noch ein fröhliches TOO LONG, DIDNT READ an alle!
Doch nun erst recht, denn durch das sogenannte Mitmachweb ist man nun über zehn Ecken mit jedem Menschen verbandelt. Die Geschichte vom "Freund der Freundin des Bruders der Cousine eines Bekannten" ist nun keine weniger ernst gemeinte Phrase für Gerüchte mehr, sondern wird zunehmend Realität: StudiVZ zeigt beispielsweise automatisch die, insofern existent, Freundschaftsnetzwerke, die den interessierten Profil-Surfer mit der betrachteten Person oft auf absurde Weise verbinden.
Damit einher geht eine große Plattform für alle erdenklichen persönlichen Informationen - wo früher stundenlange Gespräche geführt wurden, wirft man heute einen Blick auf das Profil von Person X bei einem der vielen (kostenlosen) social software Anbieter und bekommt Persönlichkeitsmerkmale, von Musikgeschmack über Hobbies bis hin zu sexuellen Vorlieben, auf dem Silbertablett serviert. Zwar steht es jedem frei, welche Daten er freigibt, doch die meißten Menschen versuchen ein möglichst (subjektiv) zutreffendes Bild der eigenen Person zu vermitteln und sparen demzufolge nicht an kostbaren Details.
Hier tut sich aber nicht nur die angesprochene social software hervor - vorallem Blogs überschwemmen das Netz mit den alltäglichen Problemen einer breiten Schicht von Menschen.
Natürlich kann man auch jetzt wieder fragen: ist das wirklich nötig? Privat habe ich lange Zeit genervt alle Formen von Blogs so schnell es geht von meinem Bildschirm verbannt, da mich weder pubertierende Heulerein noch ewige Vulgärkannonaden zwischen Altnazis und Jungsozialisten in irgendeiner Form ansprachen. Als angehender Historiker erkenne ich jedoch zunehmend die Relevanz dieser "Nichtigkeiten" zum Beispiel für die Sozialgeschichte. Leiden wir heutzutage doch über einen langen Zeitraum an Quellenarmut, was den Alltag eines Durchschnittsmenschens angeht, so werden unsere Kollegen in 50 Jahren auf Unmengen von archivierten Daten über den heutigen Menschen und deren Weltsicht zugreifen können.
Leider wird es vorallem unter Jugendlichen immer mehr zu einer Art Sport, so viele Freunde wie möglich auf ihrem Profil zu konzentrieren, was den Begriff der Freundschaft an sich wohl etwas entfremdet - so war ich doch noch letzten Sommer ziemlich erstaunt, dass mich Menschen im StudiVZ ihrer Liste hinzufügen möchten, die ich im Laufe meiner Gymnasialzeit vielleicht zweimal gesehen habe. Onlinefreunde als neue Form Profilierung - im englischen Sprachraum "attention whoring" genannt - verleiden einem oft näheres eingehen auf das neue Web 2.0 .
Wissenschaftliche Blogs waren mir zugegebenermaßen vor Besuch der Lehrveranstaltung nicht bekannt, jedoch verbessern sie zunehmend mein Bild der "Blogosphäre" - schließlich werde ich gerade zu meinem eigenen Feindbild und poste selbst ellenlange Texte, die kaum jemand liest.
Da ich aber gerade von der eigentlichen Aufgabe abschweife: Ich selbst benutze wie gesagt StudiVZ und nun diesen Blog. Das neue StasiVZ schreckt mich nun persönlich nicht sonderlich ab - zwischen den täglichen Spammails fällt eine Kräuterpillenwerbung mehr oder weniger auch nicht auf. Das "Personalchef" Argument mag zutreffen, letzendlich kann man vor einer Bewerbung aber auch sein Profil nocheinmal umgestalten, um nicht wie der letzte Alkoholiker dazustehen.
Für Onlinerechersche nutze ich, wie wohl die meißten, google.com und diverse Onlinekataloge von Bibliotheken (http://www.ub.univie.ac.at/bibliothekskataloge.html).
Dann bleibt mir nur noch ein fröhliches TOO LONG, DIDNT READ an alle!
Franz0r - 13. Mär, 16:06